…dass der Landwirt Antibiotika lieber meidet?

Und das nicht ohne Grund: Denn der Einsatz von Antibiotika ist immer mit zusätzlichen Kosten und erhöhtem Arbeitsaufwand verbunden. Und schließlich stehen antibiotische Behandlungen meist im Zusammenhang mit Krankheit, Leistungseinbußen und vielleicht sogar Totalverlusten. Optimale Leistungen, d.h. viele geborene Ferkel oder auch gute Gewichtszunahmen werden aber nur von gesunden Tieren erbracht. Dies erreicht man sehr viel besser auf dem Weg eines vorbeugenden Gesundheitsmanagements, zu dem z.B. Impfungen oder ein gutes Hygieneprogramm gehören.

Im Einzelnen muss man bei der Anwendung von Antibiotka bedenken, dass

  • die Arzneimittel zum Teil sehr teuer sind und die Behandlung einer größeren Tiergruppe über den medizinisch erforderlichen Zeitraum schnell mehrere hundert Euro kosten kann.
  • sich aufgrund der Rückstandsproblematik Wartezeiten bis zur Schlachtung ergeben, die bei schwereren Mastschweinen eine Verlängerung der Mast bedeuten; damit steigen z.B. die Futterkosten.
  • erhöhte Vorsicht geboten ist, um eine Verschleppung von Antibiotika z.B. in der Futterkette zu vermeiden. Denn gesunde Schweine, die in Kürze geschlachtet werden sollen, dürfen nicht ebenfalls Antibiotika aufnehmen.
  • die regelmäßige Behandlung der Schweine (je nach Wirkstoff auch zweimal täglich) mit einem zusätzlichen Arbeitsaufwand verbunden ist, der den ohnehin straff organisierten Tag zusätzlich belastet.

Der Vorwurf, dass Antibiotika in der Mehrzahl der Fälle unbegründet oder vor dem Hintergrund einer “Leistungsförderung” eingesetzt werden ist schlichtweg falsch; gleichzeitig sind Tierarzt und Landwirt aber immer aufgerufen, die Bestandsgesundheit so zu optimieren, dass der Einsatz von Antibiotika minimiert werden kann. Mehr dazu finden Sie auch im Beitrag “Minimierungsstrategien für den Einsatz von Antibiotika”.

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