Archiv für den Monat: Januar 2014

Hormone in der Sauenhaltung, Teil1

“Hormone gewährleisten eine reibungslose Gruppenhaltung und gute Tierbetreuung” 

Der Schweinemarkt verlangt nach großen Ferkelpartien gleicher Genetik, gleichen Gewichts und Alters und möglichst von nur einem Produzenten, damit der Gesundheitsstatus kalkulierbar ist. Um diesen Wünschen gerecht zu werden, gehen viele Ferkelproduzenten zur hormonellen Steuerung des Zyklus bei der Sau über. Denn das rechtzeitige und möglichst synchrone Auftreten der Brunst und damit aller nachfolgenden Vorgänge (Eisprung, Besamung, Geburt) bei der Sau bildet den Schwerpunkt, um kurze Absetz-Brunst-Intervalle, hohe Brunstraten sowie gute Befruchtungsergebnisse, also viele Ferkel, zu erreichen.

Diese Abläufe planen zu können ist hilfreich, um einerseits den neuen Anforderungen der Gruppenhaltung der tragenden Sauen gerecht werden zu können. Eine solche Gruppenhaltung erfordert eine stabile Zusammensetzung der Sauengruppe, um Stress und Verletzungen durch wiederkehrende Rangordnungskämpfe zu verhindern. Auch die Fütterung sowie eigentlich die gesamte Haltungsumwelt muss für jede Tiergruppe speziell sein, um dem Bedarf gerecht zu werden. Ist dies in der Mastschweinehaltung noch recht einfach durchzuführen, erfordert es in der Sauenhaltung jeweils ausreichende Tiergruppengrößen von tragenden Sauen, ferkelführenden Sauen sowie frisch abgesetzten Sauen, die kurz vor der Belegung stehen, um der jeweils unterschiedlichen Betreuung der Sauen je nach Trächtigkeitsstadium optimal nachkommen zu können. Zum anderen sind Hygienekonzepte, die der Verbesserung der Tiergesundheit und damit einer Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes dienen, mit Tiergruppen, die gemeinsam in ein Stallabteil einziehen und es auch als Gruppe wieder verlassen, einfacher umzusetzen. Diese Methode wird Rein-Raus-Prinzip genannt. Sie beschreibt das Reinigen und Desinfizieren komplett leerer Stallabteile, die erst nach erfolgter Desinfektion wieder mit einer Tiergruppe belegt werden. Nicht unerwähnt bleiben soll natürlich auch die Arbeitserleichterung, denn durch das gruppenweise Absetzen der Ferkel können anfallende Arbeiten wie z.B. Impfungen gebündelt und auf bestimmte Tage gelegt werden. (Ein Beitrag von Heike Engels)